Künstlich oder handgemacht?

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Haben Sie eine Lieblingsautorin oder einen Lieblingsautor? Sind Sie ihr oder ihm schon mal begegnet? Gut, dann wissen Sie, dass diese Person aus Fleisch und Blut existiert. Hört man nicht immer öfter, dass die KI, also die Künstliche Intelligenz, heutzutage schon in der Lage ist, Romane zu schreiben?
Ich kann Sie beruhigen: So weit sind wir noch nicht.

Jedenfalls nicht ganz. Allerdings gibt es Programme, die in diese Richtung gehen. Das Elektronenhirn verfügt über unvorstellbare 175 Milliarden Parameter aus denen es Sachbuch-Artikel oder Prosa basteln kann. Sie beschreiben zum Beispiel eine Hauptfigur und geben drei, vier Sätze ein. Ein Tastenklick, und die Software erzählt die Szene weiter. Gefällt Ihnen nicht? Klicken Sie einfach noch einmal, schon erscheint auf dem Bildschirm eine zweite Variante.

Ich gebe es zu, ich habe es ausprobiert. Ich wollte wissen, wie weit mir Kollege Computer schon auf den Fersen ist. Kann er in puncto Fantasie, Atmosphäre, Spannungsaufbau mithalten, oder stellt er mich womöglich längst in den Schatten? Hoffentlich klingt es nicht arrogant, aber: Ich bin beruhigt. Niemand kennt seine Figuren so gut wie ein menschlicher Autor. Soll die Handlung in einer bestimmten Epoche an einem bestimmten Ort spielen, wird es für ein Programm schwer. Und wenn dann noch Emotionen transportiert werden sollen, scheitert der elektronische Erzähler.

Was die KI aber jetzt schon beherrscht: Sachliche in sich stimmige Texte verfassen. So ist eine vorübergehend für jeden zugängliche Schnittstelle vom Netz genommen worden, weil man einsehen musste, dass damit Verschwörungstheorien erstellt und in rasender Geschwindigkeit über die sozialen Medien verbreitet werden konnten.

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Mein ganz persönliches Fazit: Auch in Zukunft sollten Autorinnen und Autoren aus Fleisch und Blut Romane schreiben. Bestimmt gibt es viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. Grundsätzlich denke ich aber, wir sollten erst mal die NI fördern, die Natürliche Intelligenz.

Übrigens: Sollten Sie irgendwo folgenden Text lesen, wurde er nicht von der KI geschrieben 😉

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Es handelt sich hierbei um einen reinen Platzhalter. Wenn man zum Beispiel eine Homepage neu gestalten will, kann man damit die Optik im Blick behalten, ehe man sich um die Inhalte kümmert. Ich kenne das noch von meiner Zeit als Journalistin bei Springer. Da wurde in einer Abteilung bereits eine Seite gesetzt, während in der Redaktion noch am Text gearbeitet wurde. Dort hieß es allerdings nicht Lorem Ipsum etc,  sondern: Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Aber bin ich allein deshalb ein schlechterer Text als andere? Na gut, ich werde nie in den Bestsellerlisten stehen. Aber andere Texte schaffen das auch nicht …

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