Jungfernstieg international

Es ist schon länger her, dass eins meiner Bücher übersetzt worden ist.
Umso mehr freue ich mich über zwei Bände der Saga Die Frauen vom Jungfernstieg, die es nun auch in Ungarn gibt.

Der Titel bedeutet übrigens Frauen aus Hamburg.

Ich freue mich jedenfalls sehr und hoffe, die Ungarn und Ungarinnen mögen die Damen und natürlich den Mann, um den es ja auch geht: Oscar Troplowitz, ehemaligen Kopf von Beiersdorf.

Das besondere Geschenk

Ich habe auf meiner Seite schon vom Shop der Autorenwelt berichtet. Dort können Sie so ziemlich jedes Buch bestellen. Es wird sehr schnell geliefert, das auch noch versandkostenfrei (innerhalb Deutschlands). Und: Diese Online-Buchhandlung beteiligt Autoren und Autorinnen mit 7% an Ihrem Einkauf! Das ist super, denn nur rund 5% aller deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen können von diesem Beruf leben.

Nun haben sich die engagierten Macherinnen des Shops etwas Tolles ausgedacht, nämlich Signieraktionen von Neuerscheinungen. Ich bin dabei!
Konkret heißt das, Sie können ab sofort bis zum 28. Januar 2024 den dritten Band meiner Nord-Ostsee-Kanal-Trilogie Im Jahr der Flut bestellen und bekommen ihn direkt nach Erscheinen frei Haus und mit persönlicher Widmung geliefert. Obendrein erhalten Sie einen von mir gestalteten Zollstock als Geschenk dazu, den es nur bei mir und in begrenzter Stückzahl gibt.

Die Aktion ist beendet, Bücher und Zollstöcke sind verschickt. Band 3 lässt sich aber weiterhin autorenfreundlich bestellen:

Hier im Autorenwelt-Shop!

 

 

Filmdreh am Kanal

Im Februar 2024 soll der dritte und damit letzte Band meiner Nord-Ostsee-Kanal-Geschichte erscheinen. Ich hoffe, mir gelingt der Endspurt, so dass ich rechtzeitig abgeben kann.

Ich werde dann mit Lesungen aus allen drei Teilen unterwegs sein und habe mir dafür etwas Besonderes ausgedacht. Um das Publikum auch optisch mit an die künstliche Wasserstraße zu nehmen, die quer durch das schöne Schleswig-Holstein führt, habe ich vor Ort einen Film drehen lassen. Simone Luers von com:moveo hatte den Ablauf fest im Griff und hat mich, wenn nötig, ins rechte Licht gerückt, wie man in der Mitte sehen kann. Kameramann Timo (im rechten Bild links) hatte eine Drohne dabei, mit der er zum Beispiel um den Holtenauer Leuchtturm fliegen und dabei drehen konnte. Spektakulär!

Ich bin schon so gespannt auf das Ergebnis, kann mich aber erst mal nicht weiter drum kümmern. Sonst wird es nichts mit der pünktlichen Abgabe. Also haue ich weiter in die Tastatur und freue mich schon auf den Schnitt und die Fertigstellung.

Lesungen, die mir im Gedächtnis bleiben

Von all meinen Lesungen bleibt bestimmt etwas in meinem Kopf oder in meiner Seele hängen. Ich muss aber zugeben, dass ich bei drei Terminen in einer Woche manchmal nicht mehr vor Augen habe, was wo passiert ist, oder wie die Räumlichkeiten aussahen. Selbst die Eindrücke eines Ortes verschwimmen schnell, wenn ich spät an- und am nächsten Morgen gleich wieder abreise.

Einige Veranstaltungen brennen sich allerdings geradezu in mein Gedächtnis.
Zum Beispiel Nortorf. Auf Bitten der engagierten Damen von Literatur Live Nortorf habe ich dort schon kleine Passagen aus dem zweiten Band meiner Nord-Ostsee-Trilogie gelesen, obwohl der noch nicht erschienen war.
“Wir haben ihn aber schon”, erklärte man mir im Vorwege. Also habe ich ein paar Seiten ausgedruckt und vom Zettel abgelesen, was ich nicht gern mache.
Nach der Lesung drückte mir Herr Dr. Grundmann von Lebenswert, einem wunderbaren Laden und Café in Nortorf, der sich um den Büchertisch gekümmert hatte, ein Exemplar von Nach den Gezeiten in die Hand, damit die Zettelwirtschaft ein Ende hat, und ich bei der nächsten Veranstaltung wieder aus einem richtigen Buch lesen kann.
Dass mir jemand ein Buch von mir schenkt, hatte ich auch noch nicht! 😀

 

Vor der Friedrich-Huth-Bücherei in Harsefeld. Foto: A. vom Lehn

 

Immer unvergesslich sind Veranstaltungen im Klosterpark Harsefeld mit der wunderschönen Friedrich-Huth-Bücherei “im Rücken”. Auch dieses Mal hatte ich wieder das Glück, dass das Wetter mitgespielt hat.

 

 

Besonders beeindruckt hat mich die Stadtbibliothek Langenfeld im schönen Rheinland. Auf drei Etagen gibt es dort nicht nur für unzählige Bücher Platz, sondern auch für Kunst, die ausgeliehen werden kann. Außerdem gibt es Spiele, 3D-Drucker und anderes, um kreativ zu sein.
Originell und dekorativ: Im Rahmen einer umfangreichen Renovierung wurden die Kunden gebeten, Lampen abzugeben. Die meisten davon wurden zu einer Lichtinstallation kombiniert und fanden in der Bibliothek ein neues Zuhause.

 

 

Und dann muss ich natürlich auch noch Wunstorf erwähnen. Obwohl die Entfernung zu meinem Wohnort nicht furchtbar groß ist, war ich noch nie dort und total platt, wie hübsch es dort ist.
Hinzu kam der ungewöhnliche Lesungsort (und die total nette Mannschaft der Stadtbibliothek, des Forums Stadtkirche und der Buchhandlung Weber!): Das Publikum strömte – trotz Bullenhitze – in die Stadtkirche. Es war zwar nicht meine erste Veranstaltung in einem Gotteshaus, aber das erste Mal, dass ich im Altarraum Schnaps getrunken habe 😉

In der Stadtkirche in Wunstorf. Foto: Buchhandlung Weber, Wunstorf

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf Achse

Der sehr schön gestaltete Saal in der Bibliothek Witten

Schaufenster-Werbung in Wolfsburg

Dem Förderprogramm Neustart Kultur ist es zu verdanken, dass viele – teilweise auch kleine – Bibliotheken es sich leisten konnten, Autoren für Lesungen zu verpflichten.
Auch ich habe davon profitiert und wurde in verschiedene Orte eingeladen. Eine tolle Sache für alle Beteiligten!

In der Centralstation Darmstadt, ehemals das dritte Elektrizitätswerk der Welt, war die Einsatzzentrale der CRIMINALE untergebracht

Eine Unterführung in Darmstadt. Die Herrschaften rechts von Anno dunnemals, die links top-modern

Das bedeutet aber auch, dass ich in den letzten Wochen ständig auf Achse war und weiterhin bin. Glücklicherweise ließen sich einige Termine verbinden, zum Beispiel mit der Leipziger Buchmesse und auch mit der CRIMINALE, die jetzt gerade in Darmstadt stattgefunden hat. Da ging es um Filmrechte, um die politische Arbeit eines Autorenverbandes, um Cold Cases oder auch verschiedene Schreibmethoden. Wieder mal sehr spannend. Übrigens ist auch Darmstadt ziemlich interessant, eine Stadt zwischen Geschichte und Moderne.

Altes Buch aktuell

Es ist inzwischen fast dreizehn Jahre her, dass ich für einen Thriller über das Thema “Handel mit Trinkwasser” im Nahen Osten recherchiert habe. Die Handlung sollte eigentlich zu großen Teilen in Syrien spielen, dann kam der Krieg, und ich musste vieles nach Jordanien verlegen, wo ich auch unterwegs gewesen bin und wo Wasserknappheit natürlich auch ein großes Thema ist.

Das Ergebnis war der Roman Blutwasser, der es leider nicht in die Regale geschafft hat, sondern nur als ebook existiert. Meine Verlage hatten Bedenken. Die Situation rund um Syrien war schwierig, zudem passte der Thriller nicht zu dem, was meine Leser und Leserinnen von mir kannten.

Heute ist das Thema leider noch immer aktuell und wichtig. Selbst in Mitteleuropa sind 37 Grad im Schatten keine Seltenheit. In immer mehr Regionen Deutschlands sinkt der Grundwasserspiegel. Dass niemand seinen Rasen wässern oder überdimensionale Planschbecken füllen sollte, hat sich herumgesprochen. Trinkwasser wird vielerorts knapp.
Da sichern sich große Konzerne Gebiete, in denen sie für kleines Geld Millionen Kubikmeter aus dem Boden holen, in Flaschen abfüllen und teuer verkaufen können.

Genau darum geht es u. a. in meinem Thriller. Der hat inzwischen übrigens einen neuen Titel und ein neues Cover bekommen und ist hier erhältlich.
Einen Trailer gibt es auch, den ich zum Erscheinen produziert habe.

Clara und Rainer auf der Spur

Worpswede – überall ist Kunst

Preisgekröntes Gemälde von Fritz Mackensen am Ort seiner Entstehung

Als Schriftstellerin muss ich eine Menge Phantasie haben. Ich glaube, daran mangelt es mir wirklich nicht. Aber das ist natürlich nicht alles, auch eine gründliche Recherche gehört dazu, gerade wenn ich einen biografischen Roman schreibe.

Für mein Buch über die Beziehung zwischen Clara Westhoff und Rainer Maria Rilke bin ich nach Worpswede gefahren. Dort haben sie sich kennengelernt, dort ganz in der Nähe haben sie zusammen gelebt.

Manche sagen, der Ort sei zu touristisch. Da ist etwas dran. Trotzdem lässt sich – mit Phantasie eben – gut nachvollziehen, wie die Künstler hier vor über hundert Jahren durch die Landschaft gezogen sind,

Rainer Maria Rilke zwischen Paula Becker (links) und Clara Westhoff

gemalt und natürlich auch gefeiert haben. Überall ist Kunst. Für mich war es besonders schön, die Porträts von Clara, ihrer Freundin Paula Becker und Rilke an einer Wand des Barkenhoffs zu entdecken. Das war ein bisschen, als würden mich die Figuren meines Romans schon erwarten.

 

In aller Munde Chat GPT & Co.

Bestimmt haben Sie auch schon etwas von Chat GPT gelesen oder gehört. Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Wenn Sie mich fragen, sollten wir erst mal die natürliche Intelligenz voranbringen, aber faszinierend ist es schon, was Computerprogramm heutzutage können.
Und es kann Angst machen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Ich habe zum Beispiel immer wieder gelesen, dass man Texte, von wissenschaftlichen Aufsätzen bis zu Gedichten, nicht mehr klar zuordnen kann. War der Verfasser ein Mensch oder ein Programm? Für eine Schriftstellerin ein erschreckender Gedanke, dass der Verlag womöglich in eine Bildschirmmaske eingibt: “Schreibe einen 300 Seiten langen Roman über einen jungen Mann, der nach einem Schiffsunglück mit einem Tiger in einer Nussschale auf dem Ozean überleben muss” und heraus kommt Schiffbruch mit Tiger. Das hat in Wirklichkeit Yann Martel geschrieben. Ein großartiges Buch, kann ich nur empfehlen! Kein Computer der Welt hätte das je zustande gebracht. Jedenfalls war ich bisher davon ausgegangen. Aber kann ich dessen noch so sicher sein?

Wie heißt es so schön? Versuch macht kluch! Also habe ich der Künstlichen Intelligenz eine Aufgabe gegeben: “Schreibe mir eine Szene über eine Künstlerin in Paris im Jahr 1900, die die Weltausstellung besucht.”
Das Ergebnis war ebenso ernüchternd wie beruhigend. Offenbar wusste das Kabel-Superhirn nicht, dass die Weltausstellung in Paris stattgefunden hat. Es hat kein einziges konkretes Detail beschrieben, dafür aber auf nur einer Seite fünfmal das Wort Kultur verwendet. Die Begriffe Kunst, Künstlerin, Kunstwerk haben es sogar auf dreizehn Wiederholungen gebracht.
Meine Lektorinnen hätten mir einen solchen Text um die Ohren gehauen.

Ich weiß, die Entwicklung schreitet rasant voran, aber was meinen Beruf betrifft, machen Chat GPT & Co. mir noch keine Angst.

Schwerer Anfall von Aufschieberitis

Es gibt nichts Schöneres, als den zweiten Band einer Reihe abzuschließen. Im besten Fall bin ich dann zufrieden, weil alles fertig ist und bereit für die Leser und Leserinnen. Aber ich muss noch nicht endgültig von meinen Romanfiguren Abschied nehmen, denn ihre Geschichte geht ja noch weiter. Herrlich!

Es gibt nichts Schlimmeres, als ein neues Buch zu beginnen. Die Handlungsorte sind mir noch fremd, ich muss dort erst ankommen, mich einleben. Und dann all die noch nicht vertrauten Figuren. Einige sind scheu, andere bockig.
Das ist bei mir die große Zeit des Prokrastinierens! Jeder Romananfang, wenn es sich nicht um eine Fortsetzung handelt, lässt bei mir zuverlässig eine schwere Aufschieberitis ausbrechen. Plötzlich ist mein Büro picobello aufgeräumt, der Ablagekorb ist leer, alle Pressemitteilungen sind verschickt, auch die für Veranstaltungen, die erst in sechs Monaten stattfinden.

Und endlich gibt es auch wieder einen frischen Tagebucheintrag. Wie diesen hier. Sie ahnen es … Richtig!
Drücken Sie mir bitte die Daumen, dass der Aufschiebe-Anfall bald vorbei ist 😉

Mimi Dahlström

Für gewöhnlich lese ich keine Rezensionen. Neulich hat es sich aber doch ergeben, dass ich mir ein paar Meinungen zu meinem letzten Roman Zwischen den Meeren angesehen habe.

Ein Kommentar, der mehrfach auftauchte,  veranlasst mich dazu, an dieser Stelle darauf zu reagieren. In der Trilogie Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert geht es um den Bau des Nord-Ostsee-Kanals. Einige Leser und Leserinnen haben sich mehr über die Familie von Heinrich Hermann Dahlström gewünscht, des Mannes, der sieben Jahre lang für den Kanal gekämpft und geworben hat. Seine älteste Tochter Mimi, hier auf dem Foto etwa sechzehn Jahre alt, ist eine der vier Erzählperspektiven in den Romanen. Jeder Roman hat eine Hauptperspektive. Eine Frau spielt also jeweils die Hauptrolle eines Buches.

Insgesamt wird es drei Bände geben. Drei Bände, vier Perspektiven? Ich habe mich ganz bewusst entschieden, den drei Figuren, die meiner Phantasie entspringen, mehr Raum zu geben. Mimi wird aber in allen Bänden mit-erzählt. Dafür habe ich mehrere Gründe. Der wohl wichtigste: So sehr ich mich auch darüber freue, eine reale Person auftreten lassen zu können, die noch dazu so dicht an der Planung des Kanals war, so gehemmt bin ich auch, ihr etwas anzudichten, um der Geschichte  mehr Spannung zu verleihen. Bei den anderen drei kann ich mich austoben, bei Mimi jedoch fühle ich mich an die Fakten gebunden.
Hinzu kommt, dass ihr Vater nicht direkt mit dem Bau beschäftigt war, sondern sich um zwei Unternehmen gekümmert hat. Entsprechend hatte auch Mimis Leben nach der Grundsteinlegung nicht mehr übermäßig viele Berührungspunkte.

Wie gesagt: Mimi wird auch in Band 2, der kurz vor der Fertigstellung steht, und in Band 3 eine Rolle spielen. Doch sie wird sich auch in den Fortsetzungen nicht in den Vordergrund drängen.
Wer mehr über die Familie wissen möchte, sollte zu dem Buch von Merve Giebler greifen, die die Erinnerungen ihrer Großmutter Else und deren Schwester Mimi Dahlström aufgeschrieben hat. Hermann Dahlström – Vater des Nord-Ostsee-Kanals – Hundert Jahre Familiengeschichte der Familie Hermann und Dorothea Dahlström im Hamburg des 19. Jahrhunderts ist unter mervegiebler@yahoo.de zu bestellen.