Drama, Baby

Seit 2007 mein erster Roman Das Marzipanmädchen erschienen ist, arbeite ich permanent an neuen Büchern. Glücklicherweise sind mir die Ideen nicht ausgegangen. Ich schreibe also ein Exposé, das ist eine Zusammenfassung, in der ich die wichtigsten Figuren und die Handlung skizziere. Die zuständige Person im Verlag liest es, im Idealfall bekomme ich einen Vertrag und los geht’s.
So hat es sich in den letzten 15 Jahren rund 30mal abgespielt.

Meine Arbeitsweise hat sich allerdings ein wenig geändert, ich habe ordentlich dazu gelernt. Während ich beim Marzipanmädchen einfach losgeschrieben habe, überlege ich mir heute gründlich, aus welcher Perspektive ich erzählen will. Ich lege eine Struktur fest. Arbeite ich mit Rückblenden, springe ich vielleicht sogar in unterschiedlichen Zeitebenen hin und her?

Die Recherche nimmt inzwischen noch viel mehr Raum ein als damals. Zuerst besorge ich mir meist einen Stadtplan aus der jeweiligen Zeit für den Ort, in dem die Handlung spielen soll. Darüber hinaus horte ich Bücher, Unterlagen aller Art, mache Fotos in Museen und Archiven.
Übrigens nimmt die Recherche auch deshalb immer sehr viel Zeit in Anspruch, weil ich mich damit vor dem ersten Satz drücken kann ;-D Ganz ehrlich: Nichts ist so schwer wie der Anfang!

In der Spalte links spiele ich die Entwicklung meiner Hauptfigur durch, daneben behalte ich den Überblick über die Kapitel, in der breiten Spalte steht dann irgendwann der Text, ganz rechts habe ich meine Figuren mit ihren Lebensdaten und Eigenschaften im Blick.

Früher habe ich ein Manuskript mit einem herkömmlichen Schreibprogramm erfasst, heute verwende ich ein Autorenprogramm mit dem schönen Namen Drama Queen. Es ist eine gute Hilfe, um die Figuren immer im Blick zu haben. Auch das sogenannte Storytelling ist eine prima Sache. Damit kann ich mir darüber klar werden, in welcher Situation meine Hauptfigur am Anfang ist, welche Wendepunkte sie erleben wird, und wie diese sich auswirken.
Das klingt sehr technisch? Stimmt, ist es auch. Aber es gibt mir ein prima Grundgerüst, um mich nicht zu verzetteln. Und irgendwann übernehmen meine Figuren sowieso das Regiment und diktieren mir, wo es langgeht. Dann ist es vorbei mit der Technik, dann ist wirklich Drama angesagt 😉

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