Kürzlich gab es eine kurze Reportage über Hooges neue Pastorin. Augenblicklich packte mich die Sehnsucht. Zwar war ich in den Jahren nach meiner Halligschreiber-Zeit einige Male zum Recherchieren dort, doch der enge Kontakt ist Geschichte.
Trotzdem durchströmt mich immer ein Gefühl wie Heimweh, wenn ich etwas von Hooge höre oder lese.
Und dann kann es passieren, dass ich meine Nase in alte Bilder stecke. So wie heute. Und was stelle ich fest? Die Winter-Fotos habe ich vor exakt zehn Jahren gemacht. Auf den Tag genau.
Unglaublich, wo ist bloß die Zeit geblieben? Da hat doch jemand an der Uhr gedreht.
Andererseits kommen mir die Erinnerungen vor, wie aus einem anderen Leben. Am 06. Februar 2011 ging es mit Filmteam los. Die Dämmung der Wohnung war so mickrig, wie der Sturm stark war. Ich konnte eine Steckdose an der Außenwand problemlos als Föhn benutzen. Jeden Tag habe ich etwas Neues gelernt, über das Leben auf so einem Mini-Stück Erde inmitten der Nordsee. Über mich. Ich habe die Menschen kennengelernt, zum Schluss meiner Zeit dort sogar Landunter erlebt, einen wunderbaren Schreibkurs und die Premiere meines dort entstandenen Romans.
Aus dem zweiten Projekt, das mit den Kirchen- und Gästebüchern zu tun hatte, ist leider nichts geworden. Ein Verlag musste abspringen, nachdem wir schon recht weit in der Entwicklung fortgeschritten waren, einen anderen habe ich nicht gefunden.
Es kamen einfach zu viele neue Projekte auf mich zu. Wie schön, dass ich wenigstens für meine Reihe um Halligärztin Wiebke weiter etwas mit Hooge zu tun hatte. Und wer weiß, vielleicht verschlägt es mich mal wieder für länger dorthin – in den kommenden zehn Jahren.
Wenn Sie mehr über meine Zeit als Halligschreiberin wissen möchten, lesen Sie gerne mein Hallig-Tagebuch. Viel Spaß!