Von all meinen Lesungen bleibt bestimmt etwas in meinem Kopf oder in meiner Seele hängen. Ich muss aber zugeben, dass ich bei drei Terminen in einer Woche manchmal nicht mehr vor Augen habe, was wo passiert ist, oder wie die Räumlichkeiten aussahen. Selbst die Eindrücke eines Ortes verschwimmen schnell, wenn ich spät an- und am nächsten Morgen gleich wieder abreise.
Einige Veranstaltungen brennen sich allerdings geradezu in mein Gedächtnis.
Zum Beispiel Nortorf. Auf Bitten der engagierten Damen von Literatur Live Nortorf habe ich dort schon kleine Passagen aus dem zweiten Band meiner Nord-Ostsee-Trilogie gelesen, obwohl der noch nicht erschienen war.
“Wir haben ihn aber schon”, erklärte man mir im Vorwege. Also habe ich ein paar Seiten ausgedruckt und vom Zettel abgelesen, was ich nicht gern mache.
Nach der Lesung drückte mir Herr Dr. Grundmann von Lebenswert, einem wunderbaren Laden und Café in Nortorf, der sich um den Büchertisch gekümmert hatte, ein Exemplar von Nach den Gezeiten in die Hand, damit die Zettelwirtschaft ein Ende hat, und ich bei der nächsten Veranstaltung wieder aus einem richtigen Buch lesen kann.
Dass mir jemand ein Buch von mir schenkt, hatte ich auch noch nicht! 😀
Immer unvergesslich sind Veranstaltungen im Klosterpark Harsefeld mit der wunderschönen Friedrich-Huth-Bücherei “im Rücken”. Auch dieses Mal hatte ich wieder das Glück, dass das Wetter mitgespielt hat.
Besonders beeindruckt hat mich die Stadtbibliothek Langenfeld im schönen Rheinland. Auf drei Etagen gibt es dort nicht nur für unzählige Bücher Platz, sondern auch für Kunst, die ausgeliehen werden kann. Außerdem gibt es Spiele, 3D-Drucker und anderes, um kreativ zu sein.
Originell und dekorativ: Im Rahmen einer umfangreichen Renovierung wurden die Kunden gebeten, Lampen abzugeben. Die meisten davon wurden zu einer Lichtinstallation kombiniert und fanden in der Bibliothek ein neues Zuhause.
Und dann muss ich natürlich auch noch Wunstorf erwähnen. Obwohl die Entfernung zu meinem Wohnort nicht furchtbar groß ist, war ich noch nie dort und total platt, wie hübsch es dort ist.
Hinzu kam der ungewöhnliche Lesungsort (und die total nette Mannschaft der Stadtbibliothek, des Forums Stadtkirche und der Buchhandlung Weber!): Das Publikum strömte – trotz Bullenhitze – in die Stadtkirche. Es war zwar nicht meine erste Veranstaltung in einem Gotteshaus, aber das erste Mal, dass ich im Altarraum Schnaps getrunken habe 😉