Heute ist der offizielle Erscheinungstag für Jahre an der Elbchaussee, die Fortsetzung meiner Hamburger Familien-Saga. Die Geschichte von Frieda Hannemann, die erfreulich viele Leserinnen und Leser in ihren Bann gezogen hat, geht weiter.
Frieda findet nicht nur ihren Platz im Familienunternehmen, sondern – so scheint es – sie findet auch ihr ganz privates Glück. Und doch ziehen dunkle Wolken auf, denn die Nazis verbreiten immer mehr Angst und Schrecken. Vor allem Juden sind in Gefahr und müssen um ihr Leben fürchten. So auch Friedas Freundin Clara …
Die Entwicklung in Deutschland und Europa in den 1930er Jahren ist bekannt. Trotzdem war ich wieder mal entsetzt, als ich für den zweiten Band recherchiert habe, welche politischen Schritte nötig und möglich waren, um den Nationalsozialisten das Ruder in die Hand zu geben. Offenen Auges haben die Menschen eine Regierung gewählt oder mindestens angenommen, deren grausige Gesinnung doch so klar war.
Wenn ich heute die Nachrichten höre, bin ich noch entsetzter, denn ich habe das Gefühl und die Angst, das alles könnte sich wiederholen. Judenwitze sind wieder gesellschaftsfähig, der Antisemitismus breitet sich aus, es kommt wieder zu Angriffen und Anschlägen. Und wir können nichts tun?
Doch!
Wir können wählen gehen und auf gefährliches Protestwählen verzichten. Wir können da, wo Sätze mit “Ich habe nichts gegen Ausländer, aber …” oder mit “Naja, man weiß ja, dass die Juden …” beginnen, den Mund aufmachen und ruhig argumentieren, statt stillschweigend das Gefühl von Zustimmung zu vermitteln.
Ich hätte weder in Claras noch in Friedas Haut stecken wollen. Tun wir alles, damit niemand mehr in derartige Situationen kommt!