27. Mai 2011 – Morgen, Kinder …
Hoppla, wo ist bloß die Zeit geblieben? Womit ich sie herumgebracht habe, kann ich leicht sagen: Ich habe meinen aktuellen historischen Roman fertiggestellt. Puh …der muss jetzt noch einmal durchgelesen und evtl. ein wenig “poliert” werden, dann geht er an den Verlag.
Während die Lektorin sich an die Arbeit macht, darf ich mich wieder in meiner zweiten Heimat tummeln. Wie ich mich freue! Arbeitsziel des nächsten Aufenthalts: Ich will eine Kostprobe des Gästebuchprojekts erstellen, damit ich die dann nach meiner Rückkehr einer Verlegerin präsentieren kann. Rückkehr? Davon will ich jetzt eigentlich noch nichts wissen. Denn jetzt geht’s erst mal los. Morgen mit dem Adlerschiff von Nordstrand …
30. Mai 2011 – Erstens kommt es anders …
Von wegen morgen …So ist das auf dem Kontinent. Es gibt immer so viel zu tun, dass man nicht weg kommt. Nee, das war echt ein bisschen sehr chaotisch. Also habe ich mich spontan entschlossen, erst am Sonntag zu starten. Ankunft mal wieder bei Sturm, dazu Nieselregen. Heute haben wir dichten Nebel.
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln war übrigens mit der heißen Nadel genäht, hat aber super funktioniert. Alles prima – sehr bequem.
31. Mai 2011 – Mächtig was los…
Gestern Abend habe ich die Bürgerversammlung besucht. Ziemlich spannend. Klimawandel, steigender Meeresspiegel – auf lange Sicht ist die Lage ernst für die Halligen. Zwar dürfte noch Zeit sein, sich auf stärkere Sturmfluten und höhere Wasserstände einzustellen, doch müssen jetzt Konzepte her, wie die Sicherung des Kultur- und Naturraumes Hallig gelingen kann.
Weniger dramatisch, dafür aber auch erheblich kurzfristiger: Am kommenden Samstag tritt Gunther Gabriel auf Hanswarft auf. Die tiefe Stimme donnert bestimmt bis Westerwarft …
Stiller geht es am Mittwoch nächster Woche zu. Da veranstalte ich um 19:30 Uhr eine Lesung in der Kirche. Ich lese aus “Rügensommer”, was hoffentlich ganz lustig wird. Danach lese ich noch ein Stück aus “Dünenmond”, was dann ein wenig besinnlicher sein soll. Mann, bin ich gespannt …
Nachdem gestern die Sonne noch ordentlich durchgekommen ist, zeigt sich der Himmel heute grau, und es ist deutlich kühler. Macht nichts, das Wetter soll sich ruhig noch ein bisschen entspannt zurücklehnen, ab dem kommenden Wochenende muss es nämlich richtig schön werden. Außerdem sieht die Hallig auch unter grauem Himmel gerade ziemlich klasse aus: knallig grün mit gelben und violetten Tupfen.
01. Juni 2011 – Schönen Feiertag …
Die Sonne ist da! Ich schicke heute einen besonderen Gruß nach München, verbunden mit dem Wunsch, dass es dort ruhig ein bisschen regnen darf tagsüber – ist nicht böse gemeint …;-)
Allen Lesern und Hallig-Fans wünsche ich einen gemütlichen Feiertag. Hier auf Hooge beginnt er mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel am Landsende. Das wird bestimmt ein ganz besonders schönes Erlebnis. Ich freu mich drauf!
06. Juni 2011 – Ende der Funkstille …
Jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass ich mich wieder von der Hallig melde. Seit Samstag sind liebe Freunde hier, die eine Woche Urlaub auf Hooge genießen, wie jedes Jahr. Morgen oder übermorgen kommt noch eine Freundin dazu, die wir sehnsüchtig erwarten. Ja, das kleine Fitzelchen Land in der Nordsee ist sehr beliebt!
Der Himmelfahrts-Gottesdienst war ein wunderbares Erlebnis. Hallig-Lüüd und Gäste, Große und Kleine und selbst Hunde und Vögel haben ihn fröhlich miteinander gefeiert – Kirche in ihrer besten Form, finde ich.
Pastor Witte hält eine stürmische Predigt.
Wie ich ja auch schon angedeutet hatte, war am Samstag Gunther Gabriel zu Gast auf Hooge. Die Feuerwehr hat mal eben eine tolle “Open Air-Arena” gezaubert, die Mannschaft vom “Seehund” hat mit Köstlichkeiten vom Grill für die nötige Stärkung gesorgt, und Herr Gabriel hat mit Gitarre von Truckern gesungen, deren Heimat auf der Autobahn ist. Irgendwie lustig auf einer Hallig …
Hat gute Laune mitgebracht: Gunther Gabriel.
Zum guten Schluss möchte ich noch erwähnen, dass die Brutzeit vieler Vögel allmählich zu Ende geht. Die Jungen schlüpfen und werden – zum Beispiel vom Rotschenkel – durch die Salzwiesen geführt. Das heißt natürlich, dass die Eltern voll damit beschäftigt sind, zwei- oder vierbeinige Spaziergänger von ihrem Nachwuchs abzulenken. Unglaublich, welchen Lärm diese zarten Kerlchen machen können. Und dann laufen sie oft noch vor einem her, als könnten sie nicht fliegen. “Mir nach”, signalisieren sie und locken Passanten so von ihren Nestern oder Jungtieren weg. Ein ebenso drolliges wie faszinierendes Spektakel.
Jeden Morgen begrüßt mich dieser Rotschenkel, wenn ich Kirchwarft verlasse.
Eine schöne Woche und bis bald!
09. Juni 2011 – Premiere geschafft …
Gestern hat die erste Lesung in der wunderschönen Halligkirche stattgefunden. Meine Güte, war ich aufgeregt! Ich glaube zwar, dass das Projekt Halligschreiberin akzeptiert ist, auch ich als Person bin willkommen, aber kaum jemand kannte bisher meine Arbeit. So war es schon ein kleines Experiment …
Es ist gut ausgegangen. Trotz des fiesen Wetters – immer wieder Regen und starker Wind – haben sich 19 Zuhörer in der Kirche eingefunden. Das ist ordentlich für Hallig-Verhältnisse. Bei Kerzenlicht und lauschiger Atmosphäre war es erst etwas ungewohnt, locker-amüsante Texte zu lesen. Aber lange hat es nicht gedauert, dann hatten wir alle gemeinsam eine gute Zeit. So habe ich es jedenfalls empfunden.
Nach Lesungen aus “Rügensommer” und “Dünenmond” habe ich noch einen kleinen Ausblick auf das Gästebuchprojekt gegeben. Da war die Stimmung dann wirklich auf dem Höhepunkt 😉 Mit etwas Glück folgt später noch ein Foto, denn meine liebe Freundin Christa, die am Dienstag angereist ist, hat ein paar Aufnahmen machen dürfen. (Danke, lieber Herr Pastor Wtte!) Bei Pastor Witte muss ich mich sowieso bedanken für die wunderbare musikalische Einrahmung, für die auf Kirchwarft bei Schietwetter gepflückten Blumen und für den Satz: “Wir freuen uns, dass Sie hier sind!”
Lena in Aktion …Danke für das Bild, Christa!
Heute endlich wieder blauer Himmel mit Schäfchenwolken. Apropos, der Büro-Kollege muss gerade hinter seinen Schafen her, die offenbar Lust auf einen verfrühten Pfingstausflug hatten. Na dann, gute Jagd.
20. Juni 2011 – Erstmol …
Wo ist bloß die Zeit geblieben? Seit fast einer Woche bin ich wieder zu Hause. Über sechs Wochen dauert es jetzt, bis ich wieder auf ‘meine’ Hallig fahre. Langweilig wird es in der Zeit sicher nicht. Ich erstelle gerade ein Muster des Gästebuchs, um es einer Verlegerin zu präsentieren. Vier Lesungen stehen an, der Hallig-Roman will geschrieben werden und dann habe ich ja auch noch ein Privatleben, das nicht zu kurz kommen soll 🙂
Ich verabschiede mich erstmol in die Hooge-Pause und wünsche allen einen schönen Sommer! Weiter geht’s am 05. August …
Was bisher geschah:
1- Hallig Februar
2- Hallig April
3- Hallig Mai – Juni (diese Seite)
4- Hallig August
5- Hallig Oktober
6- Hallig November
7- Hallig Abschied